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WILDFRÄULEIN AUF DEM HOCHSCHWAB

NEBEN DEN GUTMÜTIGEN, HILFSBEREITEN BERGFRÄULEIN GAB ES VORZEITEN AUF DEM HOCHSCHWAB AUCH SOGENANNTE WILDFRAUEN. DIESE WAREN EBENFALLS WUNDERSCHÖNE, KRÄFTIGE GESTALTEN, DIE GERN HOLZKNECHTE, SENNER UND HIRTEN IN DEN ALMHÜTTEN BESUCHTEN.

EINES TAGES KAM EINE WILDFRAU ZU EINEM SENNER IN DIE HÜTTE. AUF DEM EINEN ARM TRUG SIE EIN KLEINKIND, IN DER ANDEREN HAND EINEN SCHWEREN GELDSACK. BARSCH SPRACH SIE ZU DEM MANN: "DU BIST DER VATER DES KINDES, NUN WÄHLE SCHNELL: WILLST DU DAS KIND ODER DAS GELD?" - DER SENNER ÜBERLEGTE EIN WEILCHEN UND VERLANGTE SCHLIEßLICH DAS KIND. DARAUF SAGTE DIE WILDFRAU: "DU BIST EIN GUTER MANN UND HAST GLÜCKLICH GEWÄHLT. WENN DIR DAS GELD LIEBER GEWESEN WÄRE, SO HÄTTE ICH DICH IN TAUSEND STÜCKE ZERRISSEN!"

MIT DIESEN WORTEN VERSCHWAND DIE WILDFRAU FÜR IMMER, UND AUCH DIE ÜBRIGEN BERG - UND WILDFRAUEN VERLIEßEN MIT DER ZEIT DAS HOCHSCHWABGEBIET, WEIL IMMER MEHR MENSCHEN DIE BERGE BESTIEGEN UND DORT ALLERLEI UNFUG TRIEBEN.


Quelle: Brauner, Franz (Hg.): Was die Heimat erzählt
Bd.3. Bruck und Umgebung, Mürztal und Hochschwabumgebung   Graz: Leykam 1950

      
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